Dienstag, 31. März 2015

Retrogedöns: Alleyway (Gameboy)

Alleyway ist ein ganz frühes Gameboy-Spiel (es gehörte zum Launch-Lineup und zu den ersten vier Titeln für Nintendos mobiles Spielsystem) und etwas Besonderes: entwickelt von Nintendo (zusammen mit Intelligent Systems) und eindeutig ein Klon eines bekannteren Klassikers: Arkanoid bzw. Breakout. Nintendo ist ja nun nicht unbedingt bekannt dafür Spielekonzepte nahezu 1:1 abzukupfern, hiermit taten sie es aber.

Alleyway wurde zusammen mit diesem wunderschönen, blauen Gameboy Pocket erstanden.
Ist das jetzt was Schlechtes? Nein, nicht unbedingt. Insbesondere Breakout gehört zu den am Öftesten kopierten / zitierten Spielprinzipien überhaupt. Alleyway fügt der Formel "halte mit einem Schläger eine Kugel im Spiel und zerstöre mit ihr alle Kacheln" nicht wirklich viel Neues hinzu. Man darf aber auch nicht vergessen: das Ganze kam zu einer Zeit heraus, in der es wirklich etwas Besonderes war, ein "ausgewachsenes" Spiel in der (zugegeben großen) Hosentasche dabei zu haben. Und das war es damals. Heutzutage kann so ziemlich jedes Smartphone-Spiel mehr, aber damals eben nicht. Und wenn man heutzutage mit einem Gameboy spielt, dann geht es ja auch immer um dieses Gefühl von damals, oder?

"Screenshots" mal wieder in Schwarz/Grau
Aus heutiger (objektiver) Sicht wirkt das Ganze durchaus etwas angestaubt, hat aber dennoch Charme. Schließlich springt zu jedem Spielstart ein kleiner Mario in den Schläger (das Artwork auf dem Modul zeigt ihn auch, wie er am Steuer des Schlägers sitzt) und auch motivisch findet sich Nintendos Maskottchen ab und an im Spiel wider. Da kann man die eine oder andere Schwäche im Gameplay schon verschmerzen.

Die Bonus-Level gehören optisch zu den interessanteren
Ansonsten sind die Levels in der Regel recht einfach gestaltet: Reihen von verschiedenfarbigen Ziegeln (Indikator für die benötigte Trefferanzahl), die mal scrollen (und somit das Zielen erschweren), mal starr sind. In den Bonusrunden formen die Ziegel (wie oben schon erwähnt) eine Pixelversion von Mario. Das war es dann auch schon. Trotz mittelmäßiger bis schlechter Kritiken bei Release verkaufte sich das Spiel ganz gut (was sicherlich auch daran lag, dass es ein Launch-Titel war), aber ein Klassiker wie Super Mario Land oder gar Tetris wurde das Spiel nicht.


Ich sage, dass man dennoch Spaß mit dem Spiel haben kann, vor allem weil es einer dieser Titel ist, die für 3-5 € geschossen werden können und sich perfekt für einige Minuten Ablenkung eignen. Nicht mehr und nicht weniger. 

Mittwoch, 25. März 2015

Jäger des verstaubten Spieles - Flohmarktausbeute 21.03.15

Flohmärkte sind tolle Orte, um Retro-Videospiele zu besonders günstig abzustauben. Zumindest glaubt man das, wenn man sich diverse Youtube-Videos anschaut. Insbesondere die großen amerikanischen Vorbilder ("The Game Chasers", "Flea Market Madness" oder auch "Retro Liberty") lassen in mir regelmäßig den Wunsch aufkommen, selbst auf die Jagd zu gehen.

Wenn ich das dann tue bei den Flohmärkten bei mir in der Umgebung, sieht die Sache in der Regel aber ganz anders aus. Eine (kleine) Handvoll Händler, die früher nur aktuelle Konsolenspiele verkauft haben, jetzt aber auch ein paar ranzige SNES oder NES-Module in schäbigen Kisten ausliegen haben, zu horrenden Preisen versteht sich, überbieten sich mit Dreistigkeiten. "Steht doch Nintendo drauf, muss also wertvoll sein!" Kein Wunder, dass ich da keine vernünftigen Schnäppchen mache.

Eine Ausnahme durfte ich am Samstag erleben: ein "Nachtflohmarkt", der alle 2-3 Monate in einem Kulturbetrieb hier in Dortmund veranstaltet wird. Er kostet zwar 3 € Eintritt, aber dafür ist er überdacht, es wird Live-Musik gespielt und es gibt Verköstigung vor Ort. Das Wichtigste aber ist, dass es dort keine professionellen Händler gibt. Wunderbar! Zwar ist es immer recht voll, aber am Samstag war ich guter Dinge, endlich mal ein "richtiges" Retro-Schnäppchen zu machen. Also nichts, wie ins Getümmel!

Den Flöhen entrissen!
Genau das hat auch geklappt! Ich musste danach suchen, aber der eine oder andere Stand hatte tatsächlich Videospiele ausliegen, zusammen mit klassischem Trödel, selbstgemachtem Schmuck und anderen Dingen. Meine Ausbeute:

- Rayman (NDS)
- El Shaddai (Xbox 360)
- Aliens vs. Predator - UK-Import (PS3)
- Mega Man Powered Up (PSP)
- Gameboy Pocket (blau)
- Alley Way (Gameboy)
- Tetris 2 (Gameboy)

Bezahlt für den Spaß habe ich insgesamt 36 € bei 3 verschiedenen Händlern. Wenn man den eBay-Vergleich machen möchte (wie es die oben erwähnten US-Pendants machen), komme ich auf einen Wert von 73 €, in dem nicht die Versandkosten enthalten sind. Für so eine eBay-Preiskontrolle schaut man sich natürlich nur die abgelaufenen und tatsächlich verkauften Produkte an und bildet einen Mittelwert (wer es noch nicht wusste: SO bestimmt man halbwegs realistisch den Wert eines Spiels!).

Ich bin mit der Ausbeute sehr glücklich, auch ohne diesen eBay-Vergleich. Wenn ich den Gameboy und die beiden Spiele (bei denen ich preislich auf eBay-Niveau lag) weggelassen hätte, wäre meine Bilanz noch besser, aber ich kann eben so schwer an einem Gameboy vorbeigehen… 

Es gibt sie also tatsächlich, die Flohmärkte, bei denen man auf gute Schnäppchen hoffen darf, man muss sie nur kennen. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf den nächsten…